Wien-Marathon, Karwendelmarsch, Jungfrau-Marathon und Eroica-Rides im Rheingau und in Limburg
Fünf Starts in vier Ländern: Die Ennepetaler Sportfreunde zeigen sich für den Spätsommer und den anstehenden Herbst sportlich gut aufgestellt und vor allem reisefreudig:
Den Anfang machte Markus Flick am 21.08. mit seiner dritten Teilnahme an der Eroica Germania im hessischen Eltville: Bei den Eroica-Veranstaltungen handelt es sich um Ausdauerausfahrten mit klassischen Rennrädern auf Straßen und Wegen, die man heute, abgesehen vom radsportlichen Anachronismus Paris-Roubaix, wohl keinem Rennfahrer mehr zumuten würde. Aber eben das ist der Geist der Eroica: Eine Erinnerung an die heldenhafte Zeit des Radsports, eine Prüfung für Fahrer und Material. Markus startete mit seinem 1978er Pinarello-Rad auf der längsten Strecke, auf der neben 120 km auch noch 2.300 Höhenmeter zurückzulegen waren, und erreichte das Ziel – mit einigen Pausen zwecks Zuführung von Weißwein- und Espresso – nach etwas mehr als sieben Stunden.
Am 04.09. ging es für Markus dann mit der Eroica Limburg im niederländischen Valkenburg weiter. Das gleiche Rad, erneut die längste Strecke (135 km), aber diesmal mit Schwierigkeiten: Nach einem Defekt an der Hinterradbremse, übrigens auf „Eigene Dämlichkeit!.“ (Markus über Markus) zurückzuführen, musste er mehr als 80 km mit nur einer Bremse auskommen, was insbesondere natürlich bei den Bergabfahrten zu einigen nicht sonderlich angenehmen Situationen führte. Die Uhr blieb für Markus am Ende bei knapp unter acht Stunden stehen. Highlight der Veranstaltung war jedoch der am Vorabend ausgefahrene Raleigh-Ride anlässlich des 40jährigen Tour-Sieges des Niederländers Joop Zoetemelk. An der Seite von Radsportlegenden wie eben Zoetemelk, dem fünffachen Toursieger Bernard Hinault und Klaus-Peter Thaler führte die zwanzig Kilometer lange Ausfahrt zunächst durch die Grotten von Valkenburg, und dann ging es Seite an Seite mit den Helden vergangener Tage den legendären Cauberg hoch.
Internet:
[de]Eroica Limburg – Eroica.cc
Aber natürlich wurde auch gelaufen: Stefan Marquardt startete am 28.08., gemeinsam mit den Freunden Pekka Unflath, Andreas Sitterli und Bernd Rohrmann vom TV Hasperbach, im Tiroler Karwendelgebirge (Österreich) auf der Langdistanz des Karwendelmarsches – 52 km mit sensationellen 2.300 HM! Im kalten Regen ging es über den Schafstallboden, das Karwendelhaus, Ladizahn, Falkenhütte, Binsalm (hier wurde auch der mit 1.903 m höchste Punkt der Strecke erreicht), Gramai Hochleger, Gramai Alm, Falzturnalm bis zum Ziel in Pertisau am Achensee. „Es war einer der unangenehmsten Läufe bisher für mich.“, so Stefan, um gleich aber nachzuschieben, dass das „…nur wegen des Wetters…“ so gewesen sei. „Regen, Schnee, Matsch, eine zum Teil äußerst glatte Streckenführung, dazu keine Aussicht in einer wohl sonst herrlichen Landschaft, das ist nicht so meine Welt.“ Nichtsdestotrotz erreichte Stefan das Ziel nach 8:54.36 Stunden und belegte Rang 190 von 630 Teilnehmern.
Internet:
Von Scharnitz über die Eng bis nach Pertisau am Achensee › Karwendelmarsch
Zwei Wochen Erholung mussten reichen, denn am 11.09. stand für Stefan bereits das nächste Event an, ein Start auf der schönsten Marathonstrecke der Welt, wie die Webseite der Veranstaltung unbescheiden, aber durchaus realistisch verlauten lässt: Der Jungfrau-Marathon im schweizerischen Interlaken. Der Blick am Start gibt die Richtung vor: Das Dreigestirn der Alpen, Eiger, Jungfrau und Mönch, immer fest im Blick, geht es auf den ersten 25 km wellig, aber immer noch gesittet, auf einer Höhe zwischen 550 und 820 Metern, voran. Die letzten 17 km des Rennens sind jedoch eine Herausforderung der Superlative, so sind dort mehr als 1.500 Höhenmeter zurückzulegen, bis das Ziel auf der Kleinen Scheidegg am Eigergletscher erreicht wird. Für Stefan blieb die Uhr nach 5:59.08 Std stehen, Platz 1.614 im Gesamtklassement, Rang 254 in der Altersklasse M50. Sein Fazit fällt übrigens ähnlich wie die Eigenwerbung des Laufes aus: „Für mich einer der bestorganisiertesten, liebevollsten und schönsten Läufe. Es war einfach alles perfekt: Vom Wetter bis hin zur Abfahrt vom Ziel hinunter mit der neuen Eiger-Express-Seilbahn. Sensationelle 1.700 Helferinnen und Helfer. Besser geht es einfach nicht. Einfach nur Spaß.“, so Stefan über seine bereits vierte Teilnahme beim Jungfrau-Marathon.
Herzlichen Glückwunsch, Stefan!
Internet:
Die schönste Marathonstrecke der Welt – Jungfrau Marathon Interlaken (jungfrau-marathon.ch)
Kathrin Wieke zog es in Österreichs Hauptstadt – sie startete bei der 38. Austragung des Vienna City Marathons über die Halbmarathonstrecke. Der Wien-Marathon zog, übrigens als weltweit erster großer Stadtmarathon seit Pandemiebeginn, in diesem Jahr mehr als 25.000 Teilnehmer*innen auf allen Disziplinen in seinen Bann, und Kathrin belegte mit Ihrer Zeit von 2:06.15 Std Rang 675 bei den Damen (Platz 98 in der Altersklasse W 40). Herzlichen Glückwunsch auch Dir, Kathrin!
Nachtrag: Leider gab es von dort nicht nur Positives zu berichten: Neben dem tragischen Tod eines 40jährigen Läufers auf der Marathonstrecke sorgte die Disqualifizierung des Marathon-Siegers Derara Hurisa (Äthiopien) aufgrund unzulässigen Schuhwerkes – seine Sohlen wiesen eine Stärke von 50 mm statt der maximal zulässigen 40 mm auf – für Aufregung.
Internet: